Claudia Leroff als Kinder- und Jugendbeauftragte bestätigt

Claudia Leroff als Kinder- und Jugendbeauftragte bestätigt

[20.03.2021] SPD: Liebe Claudia Leroff, Du bist jetzt zum wiederholten Male vom Jugendhilfeausschuss zur Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Leichlingen gewählt worden. Was macht für Sie die Arbeit als Kinder – und Jugendbeauftragte so interessant?

Claudia Leroff: Das ist vor allem der Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen, wobei es eher die Jugendlichen sind, zu denen ich die Beziehungen aufbaue. Wichtig ist vor allem beidseitiges Vertrauen, das sich im Laufe der Zeit entwickelt. Bei diesen Gelegenheiten fallen mir natürlich auch Problematiken, Schwierigkeiten in den Familien auf, die ich dann, wenn sie ein gewisses Grad erreicht haben, reagieren muss und Hilfe beim Jugendamt suche. Das ist aber nur ein kleiner Teil meiner Arbeit.

Claudia Leroff,
Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Leichlingen

SPD: Was steht im Mittelpunkt Deiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen?

Leroff:  Zuhören, zuhören, zuhören…. Vertrauen aufbauen und weiterentwickeln ist der wichtigste Aspekt meiner Tätigkeit. Was natürlich nicht ausschließt, dass man auch mal in der einen oder anderen Situation „klare Ansagen“ machen muss. Denn nur mit behutsamen Worten kommt man auch nicht weiter. Meine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, aktuell im Alter von 10 bis 27 Jahren, sehe ich auch in einer, wie eben schon mal angedeutet, Mittlerfunktion zwischen ihnen und dem Jugendamt. „

SPD: Hast Du den Eindruck, dass sich die Situation der Kinder/Jugendlichen in den letzten Jahren geändert hat?

Leroff: Das kann ich im Moment nicht richtig einschätzen, da sich unter Corona-Bedingungen die Kontakte sehr schwierig gestalten,. Ich habe aber das Gefühl, dass es sich etwas ins Negative bewegt hat. Gerade deshalb bleibt der Grundsatz wichtig, über das erreichte Vertrauen auch bei den Kindern und Jugendlichen Selbstvertrauen zu schaffen, gerade auch unter Corona-Bedingungen!

SPD: Wo siehst Du für Dich die größten Möglichkeiten, etwas für die Kinder und Jugendliche zu tun?

Leroff: Ich will alle Beteiligten zu mehr Zivilcourage motivieren, um eher Missstände aufzudecken und an die zuständigen Behörden weiterzuleiten. Das betrifft auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Verwaltung und die Politik, stärker im Sinne der Kinderrechte tätig werden zu können!

Manfred Aust, stellv. SPD-Fraktionsvorsitzender führte das Gespräch

SPD: Kannst Du uns einen Fall schildern, der exemplarisch für die Arbeit steht?

Leroff. Die Schritte meiner Arbeit folgenderweise darstellen. Aus einem erkannten Problem eines Jugendlichen ergibt sich ein erster Kontakt. Wenn nötig, folgen dem weitere Gespräche. Sobald ein rechtlich relevanter Missstand bekannt wird – also etwa Kindeswohlgefährdung (nach § 8 a Sozialgesetzbuch) – erfolgt eine Mitteilung an das Jugendamt .

Es ist aber wichtig zu erkennen, ob vor dieser Schwelle, die zum Einschreiten der Behörden verpflichtet, größere und kleinere Probleme im Laufe der Zeit durch meine Tätigkeit unterstützt regeln lassen. Wichtig ist also, sich das Umfeld und die Herausforderungen und mit den Betroffenen genau anzusehen und dann zu klären, was gemacht werden muss.

SPD: Wo siehst Du in der Zukunft die meiste Arbeit auf Dich zukommen ?

Leroff: Bevor das Jugendamt „ins Spiel kommt“, muss von allen relevanten Seiten viel mehr Lobbyarbeit für die Rechte von Kindern und Jugendlichen praktiziert werden. Meiner Meinung nach müssen die Rechte der Kinder und Jugendliche im Grundgesetz gestärkt werden. Das würde auch dem Sinn und Zweck meiner Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in Leichlingen Aufschwung verleihen. Kinder und Jugendliche brauchen eine stärkere Lobby – jetzt, während der Pandemie – aber auch gerade, wenn wir wieder in die „gesellschaftliche Normalität“ übergehen.

SPD: Vielen Dank für das Gespräch!

(Das Interview führte Manfred Aust, Dipl.-Sozialpädagoge und stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Leichlingen )

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