Das Blütenbad: Ganz neu!

Das Blütenbad: Ganz neu!

[13.03.2021] Der Neubau des Leichlinger Hallenbades rückt nun endlich greifbar näher. Auch das Freibad wird gründlich saniert und bekommt neue Attraktionen.

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Anlässlich der aktuellen Berichterstattung veröffentlichen wir hier noch einmal das Interview, das die Geschäftsführerin der LBB, Alice Bosch, zum Jahreswechsel der SPD-Bürgerinformation „Die Brücke“ gegeben hat:

Brücke: Frau Bosch, wie ist der aktuelle Stand der Planungen zur Sanierung des Freibades? 

Alice Bosch: Das Freibad wurde 1956 errichtet; nach Unterbrechung in den 90er Jahren wieder in Betrieb genommen, die Bausubstanz wurde jedoch nie grundlegend verändert. Es müssen seit vielen Jahren immer wieder Reparaturen an den Becken vorgenommen werden, die aber langfristig zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Untersuchungen an den Stahlbetonbauteilen ergaben Betonschäden die zu weiteren standsicherheitsrelevanten Schäden führen könnten. Um die Freibadbecken auch zukünftig nutzen zu können, ist daher eine tiefgreifende Sanierung erforderlich. In diesem Zuge bietet es sich an, das Freibad insgesamt zu modernisieren und dem im Laufe der Jahrzehnte geänderten Besucherverhalten anzupassen. Dem Aufsichtsrat der Bäderbetriebe und dem Rat der Stadt Leichlingen wurden mehrere Sanierungs- und Modernisierungsvarianten vorgestellt. Schlussendlich wurde mit Unterstützung von Fachleuten eine Sanierungsvariante mit einem Investitionsvolumen von ca. 3 Mio. Euro erarbeitet.

Entwurfszeichnung Leichlinger Freibad (Sanierung/Umbau)

Es soll ein Freibad entstehen, das bautechnisch sicher ist und eine längstmögliche Lebensdauer aufweist, aber auch zahlreiche Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Freibädern in der Umgebung hat. Das Angebot wird um moderne, spielerische und gesundheitsfördernde Attraktionen erweitert: einen Spraypark, eine Breitrutsche, ein neues Kleinkinderbecken, einen Matschspielplatz und Verweilmöglichkeiten der Badegäste auf Terrassenflächen an den Becken.

Brücke: Wie sieht es hier mit Fördergeldern aus? 

Alice Bosch: Fördergelder wurden aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur beantragt. Mitte November erreichte uns die Rückmeldung, dass aktuell die Sichtung, Aufbereitung und Bewertung der mit den Fördergeldanträgen eingereichten Projektskizzen stattfindet. Mit einem Beschluss durch den Haushaltsausschuss des Bundestags, ob wir Fördergelder erhalten, ist nicht vor März 2021 zu rechnen. Zwischenzeitlich werden wir die genaue Planung der Sanierung beraten und beauftragen. Beratungen im Aufsichtsrat sind für Februar 2021 geplant. 

Brücke: Im Dezember ist nun auch die Entscheidung zur Auftragsvergabe für den Neubau des Hallenbades mit klaren Vorgaben gefallen. Was erwartet uns? 

Alice Bosch: Die Leichlinger Bürger*innen erwartet ein schönes, neues, modernes Hallenbad. Die von der LBB, dem Aufsichtsrat und dem Stadtrat festgelegten Vorgaben zum Raum- und Funktionsprogramm wurden in den Angeboten hervorragend und im Rahmen des ausgerufenen Investitionsbudgets von 12 Millionen Euro berücksichtigt. Das neue Hallenbad soll ein 25 m langes Schwimmerbecken mit fünf oder sechs Wettkampfbahnen (derzeit fünf Bahnen) und einen Seiteneinstieg erhalten. Auf eine Sprunganlage mussten wir aus Kostengründen verzichten. Das Nichtschwimmerbecken wird multifunktionaler: Ein moderner Hubboden über die ganze Beckenfläche ermöglicht die flexible Anpassung der Wassertiefe von 1,80 m bis 0 m, je nach Bedürfnis der Nutzergruppe. Die Wassergewöhnungstreppe an der Längsseite passt sich automatisch an die Höhe des Hubbodens an. Einige Attraktionen, wie Wasserspeier und Massagedüsen werden integriert. Wir planen ein Kleinkinderbecken mit ca. 60 m² Wasserfläche in verschiedenen Wassertiefen mit Kleinkind-Attraktionen sowie einer Kleinkindrutsche. Der Hase Felix soll den Kindern an der einen oder anderen Stelle auch im neuen Bad immer wieder begegnen. Da das neue Hallenbad in unmittelbarer Nähe zu den Freibadbecken stehen wird, sind zum Freibad hin teilweise öffenbare Fassadenflächen vorgesehen. Auch zwei kleine textile Schwitzangebote entstehen, die durch einen attraktiven Bereich mit Fußbecken, Duschen und Liegen sowie einem Außenbereich zum Verweilen oder Abkühlen in einem Kaltwasserbecken nach kneippscher Art aufgewertet werden. Im Obergeschoss des Gebäudes werden die Personal- und Verwaltungsräume untergebracht, damit sind wir endlich näher am Ort des Geschehens. 

Brücke: Welche Maßnahmen sind zur Nachhaltigkeit vorgesehen? 

Alice Bosch: Als Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen werden im neuen Hallenbad moderne Anlagen und technische Lösungen eingesetzt, die den Energieeffizienz- Anforderungen an Schwimmbäder entsprechen. Als Beispiel dafür können die größtmöglichen Dämmmaßnahmen der Gebäudehülle, moderne Lüftung mit Wärmerückgewinnung oder optimale Wasserhydraulik und Pumpensysteme in der Wasseraufbereitung genannt werden. Des weiteren wird das Wasser des vorhandenen Brunnens als Füll- und Ergänzungswasser sowie für die WC-Spülung eingesetzt und die Dachkonstruktion so geplant, statisch bemessen und hergestellt, dass eine Photovoltaikanlage errichtet werden kann. Der Bauunternehmer wird während der Planungs- und Bauphase des Neubaus an Nachhaltigkeitskriterien gebunden, die die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) explizit für unser Hallenbad festgelegt hat. 

Brücke: Wie wird die Zeitschiene für die beiden Projekte aussehen? 

Alice Bosch: Der Baubeginn des Hallenbad-Neubaus wird für Herbst 2021 erwartet. In der ersten Jahreshälfte 2022 soll mit der Sanierung des Freibades begonnen werden. Wenn alles nach Plan läuft, sollten wir unsere Gäste etwa Mitte 2023 in einem neuen Hallenbad und einem frisch sanierten und modernisierten Freibad begrüßen können. 

Brücke: Frau Bosch, vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Wir wünschen eine erfolgreiche Umsetzung der Baumaßnahmen.

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